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Pfarrkirche St. Josef, Wiler

Bis 1903 gehörte Gurtnellen zur Pfarrei Silenen. 1917 dann trennte sich Gurtnellen-Wiler von Gurtnellen-Dorf und wurde eine selbstständige Pfarrei. Nun wurde der Wunsch der Bevölkerung von Gurtnellen-Wiler immer grösser, eine eigene Pfarrkirche zu besitzen.


Unter der Leitung des damals bekannten Kirchenarchitekten Adolf Gaudy wurde

1924 – 1926 die Kirche erbaut. Einiges zu reden gab der Standort der Kirche. Schliesslich einigte man sich auf ein Grundstück in der Nähe der Reuss – einem Ort, wo man sich von der Wilerplanggen-Lawine sicher fühlte. Beim Hochwasser 1987 wurde das Gotteshaus beinahe ein Opfer der wild über die Ufer tretenden Reuss.

Die Kirche besticht durch ihre schlichte Architektur. Die drei neugotischen Altäre sind Ausdruck der damaligen vorherrschenden Kunstauffassung. Einzigartig in Uri ist der beim Hochaltar angebrachte Baldachin. Er stand ursprünglich in der Pfarr-kirche in Benken (SG) und wurde von Gurtnellen käuflich erworben. Bei den Un-wettern 1987 wurde der Kirchenbezirk arg in Mitleidenschaft gezogen. Das an die Kirche angebaute Pfarrhaus und ein Teil des Friedhofs versanken in den wilden Fluten der Reuss.


Eine Besonderheit hat die Pfarrkirche St. Josef der notgedrungenen Sparsamkeit zu verdanken: Ihr Geläut ist nicht aus Bronze, sondern aus Stahl. Mit ihrem hellen, stählernen Ton heben sich die Glocken von Gurtnellen-Wiler deshalb aus dem dumpfen, ehernen Chor ihrer Nachbarn hervor.

(Quelle: Urner Kirchen- und Kapellenführer URI, „Kein schöner Land für Gottes Kinder“, Verlag: Baumann und Fryberg AG, Gitschenstrasse 9, 6490 Altdorf, Text Stefan Fryberg, Redaktioneller Beirat: Dr. Hans Stadler, Foto Toni Regli)

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